Schweden ist das fünftgrößte Land Europas, aber mit seinen 9,2 Millionen Einwohnern eines der am wenigstens besiedelten. Gerade einmal 21 Einwohner pro km² kommen in Schweden zusammen. Die meisten Einwohner leben im Süden des Landes und um die Hauptstadt Stockholm herum.

Der Norden ist von weiten Flächen und Natur geprägt. Dort leben auch die Samen – ein indigenes Volk im Norden Skandinaviens (früher als Lappen bezeichnet, da sie in Lappland leben – diese Bezeichnung wird heute nicht mehr verwendet und z.T. als Beleidigung angesehen).

Wirtschaftlich ist das Land noch immer stark von der Land- und Forstwirtschaft geprägt. Vor allem die Forstwirtschaft spielt eine große Rolle, da Schweden eines der waldreichsten Länder der Erde ist: rund 56% des Landes ist mit Wald bedeckt. Aber auch Bergbau und Industrie sind in Schweden zu finden. In der Industrie ist vor allem der Fahrzeugbau mit Unternehmen wie Volvo, Scania, Saab Automobile und Saab Ab (Flugzeuge und Raumfahrttechnik) vertreten. Aber auch der Bergbau spielt noch eine entscheidende Rolle.

Schweden hält an seinen Traditionen fest und zelebriert diese offen. Das wohl wichtigste Fest ist Midsommar. Am 21. Juni wird der längste Tag im Jahr ausgiebig gefeiert – meist sogar über mehrere Tage.

Die Einwohner Schwedens sind zurückhaltend und dennoch sehr hilfsbereit. Auch auf Höflichkeit wird viel Wert gelegt.

Als Deutscher wird man sich daran gewöhnen müssen, dass die schwedische Gelassenheit im Vordergrund steht. Das heißt, es kann an Supermarktkassen schon mal etwas länger dauern, da erst noch ein kleines Schwätzchen gehalten wird. Auch wird man viele Menschen über die Mittagszeit oder am Nachmittag über längere Zeit in Cafés beobachten können. Hier nimmt man sich die Zeit für ein langes Mittagessen bzw. Kaffeetrinken.

Die Lebenseinstellung der Schweden besteht aus jantelagen und lagom. Für diese beiden Begriffe gibt es keine direkte deutsche Übersetzung. Lagom heißt so viel wie "sich entsprechend/richtig/maßvoll verhalten". Also nicht drängeln, niemanden etwas wegnehmen oder unangemessene Dinge sagen oder tun.
Jantelagen (kurz jante) hingegen ist eine Lebenseinstellung die besagt, dass alle gleich sind. Niemand ist besser, klüger oder bedeutender. Dementsprechend sollte man sich mit Angebereien zurückhalten, da es jante komplett widerspricht.

Durch diese Lebenseinstellungen schließen sich allerdings Dinge, die für uns Deutsche eventuell nicht so alltäglich sind. Beim Einsteigen in Busse oder Bahnen wird nicht gedrängelt und älteren Personen wird geholfen. Außerdem gibt es in vielen Geschäften einen Apparat, von dem man eine Nummer ziehen muss. Wenn die Nummer dann aufgerufen wird ist man dran – nicht eher und nicht später. Meist kommt dies in Apotheken, Touristenformationen, aber auch an der Fleischtheke oder am Ticketschalter der Bahn vor.

Eine weitere Auswirkung von jante ist, dass das schwedische Wort für "Sie" als höfliche Anrede komplett abgeschafft wurde. Jeder wird sofort mit Vornamen angesprochen und man stellt sich auch nur mit dem Vornamen vor – jeder wird "geduzt". Auch Doktortitel o.ä. spielen keine Rolle. Jeder ist gleich und damit ist der Umgang schon von Anfang an persönlicher.

Das Jedermannsrecht besagt, dass in Schweden die Natur genutzt werden darf. Das bedeutet dass man überall lang wandern und auch Campen kann, wo man möchte (mindestens 200 Meter Abstand von Privathäusern sollte man allerdings einhalten). Dies gilt bis zu einem Aufenthalt von 48 Stunden. Nur auf direkt gekennzeichneten Flächen darf man nicht zelten.

Wer also mit dem Auto einfach losfahren möchte und im Wald zelten möchte darf dies tun. Allerdings ist der Platz wieder so zu verlassen wie man ihn vorgefunden hat. Schweden ist stolz auf seine Natur. Deswegen sollte man diese nicht zerstören und auch seinen Müll sorgfältig einsammeln und mitnehmen.

Da Schweden ein Land der Europäischen Union ist, reicht zur Einreisen ein gültiger Ausweis. Ein Reisepass ist nicht notwendig.

Im südlichen und mittleren Schweden sind die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bus und Bahn, gut ausgebaut. In ländlichen Gegenden fahren die Bussen zwar regelmäßig, allerdings ist die Abdeckung abends und nachts eher spärlich.

Die Region Dalarna, in welcher Falun liegt, ist gut in das Bahnnetz eingebunden. Auch einige größere Straßen (Autobahnen und Landstraßen) führen in die Region. Wie genau man dorthin gelangt kannst Du unter dem Menüpunkt "Anreise" erfahren.

Die vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen sollten unbedingt genau eingehalten werden, da es sonst schon bei geringen Überschreitungen sehr teuer (bis zum Monatsverdienst) werden kann.

Für Bus und Bahn lohnt es sich in Schweden oft zeitig vor der Reise zu buchen, da dann die Preise meist günstiger sind. Tickets können online gebucht werden (Kreditkarte nötig).

Hinweis für alle die mit dem Zug reisen möchten: Züge in Schweden können ausgebucht sein. Dann ist es nicht mehr möglich ein Ticket zu erwerben. Auch deswegen empfiehlt es sich sein Ticket im Voraus zu buchen.

Dalarna ist eine Region in Mittelschweden und grenzt im Westen an Norwegen. Mit seinen ca. 29.000 km² ist es etwa so groß wie Brandenburg. Im Gegensatz zu Brandenburg hat es allerdings nur rund 275.000 Einwohner, was 9 Einwohner pro km² ausmacht. Die Region ist also von ländlichen Hügelgegenden geprägt. Haupteinnahmequellen sind die Holzindustrie und der Tourismus. Dieser findet zumeist am Siljansee statt, der mit seinen 280 km² eine große Fläche einnimmt.

Die größten Städte sind Falun und Borlänge, in diesen beiden Städten leben fast 80.000 Einwohner.

Falun ist dabei durch seine lange Geschichte geprägt. Schon im 11. Jahrhundert wurde hier nachweislich Kupferbergbau betrieben. Anfang des 17. Jahrhunderts war Falun eine der größten Städte Schwedens und konnte 2/3 der Weltproduktion an Kupfer ausweisen und verkaufen. Der Kupferbergbau musste nach einen Einsturz eines großen Teiles der Mine eingestellt werden.
Dennoch ist das Kupferbergwerk auch heute noch eines der Wahrzeichen Faluns. Nun ist es Weltkulturerbe und kann von Besuchern zu jeder Jahreszeit besichtigt werden.

Im Zentrum gibt es auch einige ältere Gebäude, die dem Stadtbrand 1761 nicht zum Opfer gefallen sind. Das Zentrum ist recht offen läufig gestaltet und bietet viele Möglichkeiten für Sightseeing oder Shopping.

Außerdem ist Falun für seine Wintersportwettkämpfe bekannt. In Lugnet (welches uns auch für unser Festival als Standort dient) wurden schon verschiedene Weltmeisterschaften und Cups ausgetragen.

Obwohl Schweden Mitglied in der Europäischen Union ist, hat es keinen Euro. Die offizielle Währung sind die Schwedischen Kronen (SEK).

Die aktuelle Umrechnung findet ihr hier: Währungsrechner

Es empfiehlt sich vor der Reise etwas Geld schon in Deutschland umzutauschen. Die meisten Banken machen dies kostenfrei. Dennoch sollte man auch dies rechtzeitig tun, da es sein kann das die Banken keine Kronen vorrätig haben. Das kann dann ein paar Tage dauern.

In Schweden wird das bargeldlose Zahlen sehr geschätzt. Man kann fast überall mit der Kreditkarte (alle gängigen Kreditinstitute – z.B. Visa oder Mastercard) zahlen. Dennoch sollte man immer ein wenig Bargeld dabei haben, falls man doch einmal bar zahlen muss.
Normale EC-Karten werden in Schweden so gut wie nirgendwo angenommen.

Geld kann ganz normal auch an Bankautomaten (ATM oder Bankomat) abgehoben werden. Diese finden sich in jeder größeren Stadt und an Flughäfen bzw. Bahnhöfen.
Ob Gebühren anfallen wenn Du mit Deiner Kreditkarte bezahlst oder Geld abhebst, hängt von Deinem Kreditinstitut ab. Informiere Dich am Besten bei Deiner Bank darüber.

An den Flughäfen befinden sich zudem Wechselstuben mit einem meist etwas besseren Kurs als in Deutschland.

HINWEIS: In Bussen kann man meist nur bar zahlen, daher Tickets am Besten vorher an einer der Vorverkaufsstellen kaufen.

In Schweden gibt es verschiedene Supermarktketten in denen man eigentlich alles kaufen kann, was das Herz begehrt. Diese Ketten sind u.a. Lidl und Willy’s (preiswert), ICA (mittleres Preisniveau) oder auch Coop und Hemköp (höheres Preisniveau).

Diese Supermarktketten haben auch sonntags geöffnet. Die Öffnungszeiten sind meist zwischen 8-20 Uhr, bei den meisten Geschäften sogar bis 22 oder 23 Uhr.

Die Preise von Lebensmittel sind auf einem ähnlichen (manchmal etwas höherem) Niveau wie in Deutschland.

Bei Obst und Gemüse kommt es auf die Saison an, ob es teuer ist oder nicht.
Fleisch allerdings ist meist teurer als in Deutschland.

Was sehr teuer ist sind Kosmetikartikel. Ein Deodorant für 45 SEK ist keine Seltenheit.
Auch bei Getränken ist die Auswahl groß. Alle internationalen Marken (Coca Cola, Pepsi) mit allen ihren Produkten sind vertreten.

Wasser gibt es mehrere verschiedene Sorten. Als Hinweis ist zu geben das "kolsyra" – mit Kohlensäure und "utan kolsyra" – stilles Wasser bedeutet. Achtet auch darauf, dass es in Schweden häufig Wasser "med Smak" (mit Geschmack gibt), nicht dass Du Dich erschreckst, wenn das vermeintliche "normale" Wasser auf einmal nach Blaubeere oder Rhabarber schmeckt.
Wenn man stilles Wasser trinken möchte, kann man dies allerdings auch aus dem Wasserhahn entnehmen. Trinkwasser in Schweden ist extrem sauber und kann ohne Probleme sofort getrunken werden.

Dabei muss man darauf achten das es PFAND auf Plastikflaschen, Dosen und teilweise Glasflaschen gibt. Diese Pfandflaschen kann man meist wieder dort abgeben wo man sie erworben hat. Die Automaten für die Rückgabe funktionieren wie in Deutschland und findet man in der Regel in den Eingangsbereichen der Supermärkte.

Kleiner Tipp: Fertigessen (Dosen oder 5-Minuten-Terrinen) gibt es nicht überall zu kaufen und wenn dann sind sie nicht sehr gut gewürzt. Also wer auf seine Ravioli auf dem Festival nicht verzichten möchte, sollte sich diese aus Deutschland mitbringen.

 

Weitere Infos findest Du auch auf der Seite Infos Schweden